Das Klostergut Bonnrode am Rande des Thüringer Beckens steht für Ruhe und ländliches Leben zugleich. Auf dem idyllischen Freigelände mit Bauerngarten, Streuobstwiese, Teichlandschaft, lauschigen Sitzecken und einem Holzbackofen finden private Feste wie auch öffentliche Veranstaltungen statt.
Wenn jemand eng mit dem Klostergut Bonnrode verwurzelt ist, dann Christoph Trost. Geboren und aufgewachsen unterhalb der alten Gutsmauern in Oberbösa, kennt er das Areal seit frühesten Kindheitstagen. Seine Eltern entschieden sich 2004 für den Kauf des vom Verfall preisgegebenen Geländes und gründeten den Verein Klostergut Bonnrode e. V., um das Gut gemeinsam mit weiteren engagierten Bürgerinnen und Bürgern vor dem Verfall zu bewahren. Dank dieser Initiative wurde es möglich, dass das Klostergut heute öffentlich zugänglich ist und ein Stück Regionalgeschichte authentisch erlebbar ist. Von dem einstigen Benediktiner-Nonnenkloster zeugen zwar nur noch vage Mauerreste, es wurde im 16. Jahrhundert im Bauernkrieg zerstört. Erhalten blieb aber ein rund 200 Jahre altes, einst als Rittergut genutzter Gebäudekomplex. In fleißiger Vereinsarbeit wird das Gelände gehegt und gepflegt, so dass es für Hochzeiten, Geburtstagsjubiläen, Firmen- und Vereinsfeiern genutzt werden kann. Besucher staunen nicht schlecht, wenn der wieder aufgebaute Backofen mit Holz befeuert wird und der Duft von frisch gebackenen Broten und knusprigen Pizzen um die Nase weht. „Auch Focaccias und Kuchen nach Thüringer Art werden im vier Meter langen Backraum gebacken. Zwei Schubkarren Holz braucht es für große Feste“, sagt Christoph Trost, Vorsitzender des Vereines, und verweist unter anderem auf die beiden jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen Himmelfahrt und Tag des offenen Denkmals, die Besucher von Nah und Fern anziehen. Ein weiteres Ziel des Vereines sei es, eine Art Bildungszentrum zu etablieren und Seminare für Umweltbildung, ökologisches Bauen und nachhaltige Bewirtschaftung durchzuführen. „Hier gibt es weder Strom noch Wasser aus der Leitung. Wir betreiben das Klostergut größtenteils CO2-neutral mit einer gut gehenden Solaranlage und Speicher, mit Brauchwasser aus einem Brunnen und einer Regenwasser-Auffanganlage.“ Von drei Seiten ist das Klostergut von Wald umgeben, es gibt zwei Teiche, einen Spielplatz für Kinder und eine Streuobstwiese, auf der Naschen ausdrücklich erlaubt ist: „Auf der Wiese gedeihen alte Apfelsorten, aber auch Birnen und Pflaumen. Wir nutzen die Früchte selbst, es dürfen aber auch kleine Mengen gepflückt werden.“ Christoph Trost, der hauptberuflich als freischaffender Datenanalyst arbeitet, ist auch außerhalb seiner Vereinstätigkeit ein engagierter Tüftler. Derzeit entwickelt er gemeinsam mit seinem früheren Studienkollegen Jakob Kutsch eine App, die Unterstützung bei der richtigen Standortwahl für Baumpflanzungen gibt. Die App soll europaweit zum Einsatz kommen und bezieht sich auf Baum- und Straucharten, die auf dem Kontinent heimisch sind.